Rezept | Veganer Chia Pudding

 

Meine neueste Obsession? Chiasamen! Normalerweise benutze ich sie für meinen Frühstücksdrink, eine liebe Kollegin erzählte mir jedoch vor Kurzem von einem Chiapudding. Ein gesunder Pudding und dann auch noch ohne zu kochen !? Klar, dass ich den ausprobieren musste! :)

 

Zutaten für 2 Portionen:

1 Tasse Kokosmilch
1 Tasse Sojamilch
ca. 6 EL Chiasamen
2-3 EL Kokosraspel
2-3 TL Agavendicksaft
ein paar Tropfen Vanilleextrakt


Die Zutaten einfach in beliebiger Reihenfolge in eine mittelgroße Schüssel geben, verrühren und am Besten über Nacht in den Kühlschrank stellen, mindestens aber einige Stunden ziehen lassen. Die Chiasamen quellen in der Zeit auf und bilden eine Art Membrane um sich selbst. Wie kleine Gelatinekörnchen geben sie dem Pudding so die richtige Konsistenz. Zusammen mit frischen Früchten wie z.B. Himbeeren ein echter Genuss!

 

Lecker sind auch andere Varianten, wenn ihr beispielsweise die Kokosmilch, Sojamilch und die Kokosraspeln gegen Mandelmilch und Zimt austauscht. Oder Schokopulver hinzugebt, dann habt ihr eins, zwei, drei, leckeren gesunden Schoko-Chia-Pudding. Und falls ihr es nicht vegan mögt, könnt ihr natürlich auch normale Kuhmilch verwenden.

 

 

Kleine Chia-Kunde:


Die aus Mexiko stammenden Chiasamen waren schon unter den Azteken als kleine Wunderwaffe bekannt. In jener Kultur galten die proteinreichen Samen als Grundnahrungsmittel sowie als Heilmittel und dienten vor allem den Laufboten als energiespendende Begleiter. Einer Sage der mexikanischen Volksmedizin nach, genügt ein einziger Teelöffel Chiasamen sogar, um einen Menschen für 24 Stunden mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Mit ihrem hohen Gehalt an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Antioxidantien, Kalzium, Kalium und Eisen übertreffen sie manch anderes Lebensmittel. Im Schnitt enthalten Chiasamen doppelt soviel Eiweiss wie andere Samen oder Getreidearten. Ihr Kaliumanteil ist doppelt so hoch wie in Bananen, sie enthalten dreimal mehr Eisen als Spinat, die dreifache Menge an Antioxidantien im Vergleich zu Heidelbeeren und ihr Calciumgehalt ist fünfmal so hoch wie der von Milch.

 

In Wasser eingelegt, können die Samen das 10-fache ihres eigenen Gewichtes erlangen und den Körper so über längere Zeit mit Flüssigkeit versorgen. Gerade unter Sportlern sind sie aufgrund ihrer hydrierenden Eigenschaften daher sehr geschätzt. Sie können zudem die Verdauung anderer Lebensmittel vereinfachen. Als Bestandteil einer Mahlzeit wirken sie sich auch positiv auf den Blutzuckerspiegel aus. Indem sie eine Barriere zwischen den aufgenommenen Kohlenhydraten und den Verdauungsenzymen schaffen, wird die Umwandlung von Kohlenhydraten in Zucker verlangsamt. Die Energie aus der aufgenommenen Nahrung wird so langsam im Körper freigesetzt und verhilft zu längerer Ausdauer. Dieser Effekt ist nicht nur für Sportler interessant, sondern kommt auch Diabetikern zugute. Plus, der positive Effekt auf den Blutzucker, verhindert Heißhungerattacken und sorgt dafür, dass wir Fett nicht so schnell speichern.

 

Wie bereits erwähnt erkannten die Azteken auch die Heilkräfte der Chiasamen. Ihre Stärke besteht darin Säuren und Giftstoffe zu binden und auszuleiten. Zugleich soll ihre große Nährstoffdichte den gesunden Gewebeaufbau (interessant vor allem während einer Schwangerschaft) fördern. Besserung von Beschwerden soll es zum Beispiel auch bei Zöliakie, Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen  gegeben haben. Was man auch nicht außer Acht lassen sollte ist die Verbesserung der mentalen Klarheit, Konzentration und Stimmung durch den großen Anteil der Omega-3-Fettsäuren.

 

Wie ihr seht, sind die kleinen Samenkörner wahre Alleskönner. Und meiner Meinung nach nicht nur für Vegetarier oder Veganer interessant. Nicht alles oben genannte kann ich bis jetzt bestätigen, dafür habe ich sie einfach noch nicht lange genug in meinen Speiseplan eingebaut. Viele positive Eigenschaften wie den Effekt auf meinen Blutzucker, bessere Ausdauer, generell mehr Energie und vor allem eine gute Flüssigkeitsversorgung kann ich bisher aber bestätigen. Das sieht man auch meiner Haut an, die viel praller und rosiger aussieht. Negatives konnte ich nicht feststellen. Ich kann euch die Chiasamen daher wirklich ans Herz legen. Da sie über keinen nennenswerten eigenen Geschmack verfügen, kann man sie problemlos in seine Mahlzeiten einbinden. Ob man nun Drinks macht, sie über Salat streut, oder zu Pudding verarbeitet.

 

In Deutschland sind die Samen bisher leider noch nicht so leicht zu bekommen. In gut sortierten Bioläden oder online z.B. über Amazon werdet ihr allerdings fündig.


Kennt ihr Chiasamen? Könntet ihr euch vorstellen sie in euren Speiseplan einzubinden, oder tut ihr das sogar bereits?

Folge:

12 Kommentare

  1. März 19, 2013 / 19:56

    Davon habe ich noch nie etwas gehört/gelesen. Danke für’s „Horizont-Erweitern“

  2. März 19, 2013 / 20:47

    das sieht super interessant aus, ich habe von Chia Samen noch nie gehört! Habe meist nur klassische Lebensmittel zu hause ;)
    Darf ich noch fragen, wie du die als Frühstück zu dir nimmst? Du schreibst als Drink – einfach nur mit (Soja)Milch oder gibt es da noch weitere Spezialitäten? :)

    Danke dir für die tollen Info’s!

    • März 26, 2013 / 14:26

      Mein Frühstücksdrink: ich rühre einen Teelöffel Chiasamen in ein Glas Saft und lasse das Ganze 30 Minuten quellen. Der Saft bekommt dann eine etwas dickere Konsistenz und macht lange satt!

  3. März 19, 2013 / 22:23

    Habe noch nie von Chia Samen gehört, hört sich aber sehr interessant an. Werde das vielleicht auch mal ausprobieren, sofern ich sie in einem Bioladen auftreiben kann :-)

  4. März 22, 2013 / 11:50

    Ich fand deine Ausführungen über die Chiasamen sehr interessant und würd sie echt gern mal probieren. Ein wenig skeptisch bin ich allerdings, da ich sowieso schon einen sehr niedrigen Blutzuckerspiegel habe und eigentlich was bräuchte, was den Zucker schneller in mein Blut bringt…
    Mein persönliches Superfrühstück wird wohl der Haferbrei bleiben, aber falls ich mal im Biomarkt auf Chiasamen stoße, wird meine Neugirde wohl siegen ;)

    • März 26, 2013 / 14:28

      Wenn du sie zusammen mit Saft (wie ich es z.B. fürs Frühstück mache) zu dir nimmst, hast du den nötigen Zucker den du brauchst und dein Blutzuckerspiegel wird konstant gehalten. Haferbrei esse ich aber auch sehr gerne zum Frühstück, wenn ich mal dafür Zeit habe.

  5. März 26, 2013 / 14:44

    seit ich mich entschlossen habe vegan zu leben, habe ich so viele lebensmittel kennengelernt und dank dir kenne ich nun auch chiasamen. vielen dank dafür ;)
    werde dein rezept sehr bald ausprobieren.
    leider hab ich grad nicht die zeit um weiter in deinem blog zu stöbern, aber das hole ich die tage nach. werde nun öfter bei dir vorbei schauen :)
    lg, claudia
    ps: vllt magst du mal meinen blog besuchen: http://rosacocosflocken.blogspot.de/

  6. März 27, 2013 / 19:14

    Nach einem Rezept für Chia-Pudding habe ich schon lange gesucht – vielen Dank dafür! Gerade letzte Woche habe ich in unserem Reformhaus nach Chiasamen gefragt und wurde fragend angesehen – ich muss wohl mal online bestellen :)

  7. Juni 19, 2013 / 12:34

    Hallöchen :) bin auf der Suche nach einem Chia Pudding über deinen tollen Blog gestoßen. Tolle Rezepte und viel interessantes! Dankeschön :)

  8. März 21, 2014 / 10:55

    Die Chiasamen findet man momentan fast überall, langsam komm ich wohl auch nicht mehr drumherum ^^ ich liebe sowieso Rezepte mit Kokosmilch (Milchreis mit Kokosmilch statt normaler Milch zu kochen ist auch genial), vllt probiere ich also Chiasamen zum ersten Mal mit deinem Kokosmilch-Pudding ;) bin gespannt!

    Gruß, Lisa

    teewasser.blogspot.de

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